Leistenbruch ist eine häufige Art von Hernie bei Männern und wird oft durch eine weiche Ausbeulung in der Leistengegend bemerkt. Ursache des Leistenbruchs ist eine Schwäche in der Bauchdecke, die wiederum zu einer Vorwölbung der Bauchorgane durch die Bauchdecke hindurch führt. Jeder vierte Mann bekommt irgendwann in seinem Leben einen Leistenbruch bei dem für die betroffene Person oft leichte Beschwerden oder Schmerzen verursacht werden, aber heutzutage gibt es gute Abhilfe und Behandlung.

Ein Leistenbruch heilt nicht von selbst. Die einzige Möglichkeit einen Leistenbruch zu heilen besteht in der Operation. Männern mit einem diagnostizierten Leistenbruch, der das tägliche Leben beeinträchtigt, sollte eine Operation angeboten werden. Alle Frauen mit einem diagnostizierten Leistenbruch, mit oder ohne Symptomen, sollten sich einer Operation unterziehen. Leistenbrüche bei Kindern werden immer operiert. Vor einer geplanten oder ohne Operation kann man den Leistenbruch mit einer Leistenbruchbandage behandeln. Es ist eine Art Verband der den Leistenbruch zurückhält. Heute gibt es Leistenbruchbandagen die unauffällig und unter der Kleidung nicht sichtbar sind und sowohl für doppelseitige, als auch für einseitige Hernien erhältlich sind. Bei leichten bis mittelgroßen Leistenbrüchen und nach Operationen können Sie eine Bruchhose mit Pelotten verwenden, die den gewünschten Druck gegen den Bruch liefern. Hernienhosen lassen sich leicht an- und ausziehen und eignen sich unter anderem für ältere Patienten.

 

Eingeklemmter Leistenbruch

 

Wird ein Leistenbruch nicht operiert besteht die Gefahr dass der Leistenbruch an seiner Ausbuchtung eingeklemmt wird, wodurch der Blutfluss unterbrochen werden kann. Der Inhalt des Bruchsacks und der Darm droht dann Schaden zu nehmen. Dies wird als eingeklemmter Leistenbruch bezeichnet und erfordert sofortige Behandlung. Einen eingeklemmten Leistenbruch merkt man schnell, weil er sehr weh tut.

 

Leistenbruchbandage und Bruchhose

Wie funktioniert die Operation?

 

Bei einer Leistenbruch-OP wird die Bauchdecke oft mit einem verwachsendem Kunststoffnetz verstärkt, wodurch die Bauchdecke bereits am Tag nach der Operation ihre volle Festigkeit erhält. Das bedeutet, dass Sie sie voll belasten können, sobald es die Schmerzen zulassen. Der Leistenbruch kann mit einem Leistenschnitt, einer sogenannten offenen Operation oder mit der Gucklochtechnik operiert werden. Bei der heute am weitesten verbreiteten Gucklochtechnik wird ein schmales Instrument verwendet, welches Bilder auf einen Monitor überträgt, an dem der Chirurg den Eingriff verfolgt. Eine solche Endoskopie wird unter Narkose durchgeführt. In der Regel darf der Patient noch am Tag der Operation nach Hause gehen.

 

Nach der Operation – Leistenbruchrehabilitation

 

Nach einer Leistenbruchoperation haben Sie in der Regel eher milde Beschwerden. Es besteht das Risiko dass Sie Schmerzen oder Nervenschmerzen verspüren. Bis zu 20 % aller Patienten, die sich einer Operation unterzogen haben, leiden unter unterschiedlich starken Schmerzen im Operationsbereich. An den Wunden kann es zu Blutergüssen kommen. Nach der Operation sollten Sie für 1-2 Wochen auf schweres Heben verzichten, ansonsten können Sie normal leben und sich frei bewegen. Früher wurde zu sechs Wochen Ruhe geraten, das gilt nicht mehr. Das Risiko für einen erneut auftretenden Leistenbruch nach der Operation beträgt heute ca. 5 %. Als Raucher haben Sie ein doppelt so hohes Risiko für Komplikationen nach der Operation.